Ortsbegehung: Parkgrabenteich mit Wassernetz-Berlin
Ortsbegehung im Göschenpark: SPD Wittenau engagiert sich für den Parkgrabenteich
Heute fand eine Ortsbegehung im Göschenpark statt, bei der sich unsere Abteilung gemeinsam mit dem Projekt Wassernetz-Berlin und dem Arbeitskreis Umwelt-, Natur- und Klimaschutz Reinickendorf intensiv mit dem Zustand des Parkgrabenteichs und des dazugehörigen Parkgrabens auseinandergesetzt hat.
Während des Besuchs haben wir viel über die Beschaffenheit und Qualität des Teichs sowie über die Zuständigkeiten gelernt. Der Parkgrabenteich besitzt mit dem Parkgraben einen Zu- und Abgang, daher fällt der Parkgrabenteich unter die Zuständigkeit des Landes Berlin. Während der Ortsbegehung wurde deutlich, dass es verschiedene Maßnahmen (u.a. politische) gibt, die ergriffen werden sollten, um die Situation vor Ort zu verbessern.
Denn obwohl der Parkgrabenteich auf den ersten Blick idyllisch und schön wirkt, zeigt sich bei genauerem Hinsehen ein ernsthaftes Problem: Der Teich ist nahezu vollständig von „Wasserlinsen“ bedeckt. Was zunächst harmlos erscheinen mag, stellt in dieser Dichte ein Ungleichgewicht im Ökosystem dar. Diese Bedeckung beeinträchtigt die Lebensgrundlage vieler Lebewesen. Hinzu kommt, dass der Parkgrabenteich in einem “gespannten Gebiet mit nur isoliert vorkommendem quartärem Hauptgrundwasserleiter” liegt. Das bedeutet, dass unterhalb des Parkgrabenteichs weniger durchlässige Schichten von z.B. Ton oder Mergel und Gestein liegen. Der Parkgrabenteich kann dadurch sein Wasser nicht austauschen. Dadurch erhält der Teich kein frisches Grundwasser und wird lediglich hauptsächlich aus Niederschlagwasser gespeist. Zu viel Schlamm und Dürrephasen sind ein weiteres großes Problem. Einen solchen Zustand weisen in Berlin übrigens ca. 500 Gewässer auf.
Die Besonderheit des Parkgrabenteichs ist, dass Wasser im Parkgraben (Zu- und Abgangsgraben) in ein Unterwasserrohr unterhalb der Hermsdorfer Straße fließt um dann in den Nordgraben und anschließend in den Tegeler See zu münden. Das bedeutet unterschiedliche Zuständigkeiten und besonders Barrieren für Fische, die nicht immer auf fließendes Wasser zählen können, sodass der Teich mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Fische beherbergt. Maßnahmen wie eine “Entschlammung” sind zudem sehr kostenintensiv (z.T. im sechsstelligen Bereich je nach Größe), dabei haben wir erkannt, dass der Anteil der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel für solche Maßnahmen marginal ist. Hier werden wir uns schlau machen, wie hoch die Einnahmen aus dem Grundwasserentnahmeentgelt, der Niederschlagabwassergebühr sowie der Abwasserabgabe betragen und wie Haushaltsmittel konkret in Maßnahmen für Teiche fließen.
Ein weiteres Problem ist die Vermüllung. Anwohnerinnen und Anwohner haben uns darauf hingewiesen, dass häufig Müll entlang der Hermsdorfer Straße abgeladen wird und leider dieser Müll seinen Weg in den Parkgraben findet.
Zum Ende der Ortsbegehung entstand die Idee, im vierten Quartal 2024 eine Veranstaltung zu organisieren, bei der unsere Abteilung Anwohnerinnen, Bezirkspolitikerinnen, Senatsabgeordnete und Vertreterinnen des Wassernetz-Berlin zusammenbringen möchte, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und um in einen gemeinsamen Dialog zu treten.
Als SPD Wittenau werden wir uns weiterhin engagiert für den Erhalt und die Verbesserung des Parkgrabenteichs einsetzen. Der Zustand des Göschenparks liegt uns am Herzen, und wir werden uns für eine nachhaltige Lösung einsetzen.
Für weitere Informationen und die Möglichkeit sich zu engagieren verweisen wir auf die Seiten des Projekts Wassernetz-Berlin. Wir bedanken uns für die sehr informative Ortsbegehung und freuen uns auf eine weitere Kooperation.